Abstract

Integration wird oft als das Ur- und Hauptthema der Wirtschaftsinformatik angesehen [23, 29]. Mergers & Acquisitions [15], Enterprise Application Integration (EAI) [13], Datenintegration [10], unternehmensübergreifende B2B-Prozessintegration [3] oder die Integration von fachlichen Strukturen und deren informationstechnische Unterstützung im Rahmen des Business/IT Alignment [19] sind nur einige Beispiele für die sehr unterschiedlichen Erscheinungsformen von Integrationsprojekten. In einer phänomenologischen Betrachtung lassen sich daraus beispielsweise Integrationsdimensionen wie Integrationsform (verschmelzende vs. verknüpfende Integration), Integrationsreichweite (bereichsweite, unternehmensweite vs. unternehmensübergreifende Integration), Integrationsobjekt (Daten-, Funktions- vs. Prozessintegration) oder Integrationsrichtung (vertikale vs. horizontale Integration) unterscheiden [11, 21]. Eine solche phänomenologische Betrachtung bleibt jedoch immer unvollständig und eignet sich darum nur unzureichend, eine handhabbare Anzahl fundamentaler Integrationstypen zu definieren und sie methodisch zu unterstützen. Die Identifikation von abgrenzbaren Integrationstypen ist jedoch von Bedeutung, da es auf Grund der Heterogenität von Integrationsprojekten keine „one-size-fits-all“-Methode gibt, sondern im Sinne des Situational Method Engineering [2, 9, 16, 28] jeweils geeigneter situativer Methoden bedarf. Die fundamentalen Integrationstypen können die Basis für Methodenfragmente bilden, aus welchen situative Methoden erstellt werden können. Winter [31] hat darum vorgeschlagen, Integrationstypen nicht phänomenologisch, sondern auf Basis abstrakter Zusammenhänge in Unternehmensarchitektur- Metamodellen zu definieren. Ziel dieses Beitrags ist es, anhand verschiedener Integrationsauf-gaben die vorgeschlagenen Integrationstypen am Beispiel der unternehmensübergreifenden Integration empirisch zu überprüfen. Im Folgenden werden dazu bestehende Arbeiten im Bereich Integration analysiert, um daraus die hier adressierte Forschungslücke abzuleiten und die von Winter vorgeschlagenen Integrationstypen vorzustellen (Abschnitt 2). Anschließend werden in Abschnitt 3 das Vorgehen sowie die Befunde der empirischen Untersuchung vorgestellt. Abschnitt 4 diskutiert die Ergebnisse der Untersuchung sowie die sich daraus ergebenden Implikationen. In Abschnitt 5 erfolgen eine Zusammenfassung sowie der Ausblick auf den weiteren Forschungsbedarf.

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