Description

Die Wirtschaftsinformatik (WI) hat sich einen festen Platz in den deutschsprachigen Hochschulen gesichert. Mit wachsendem Fachkräftemangel dürften ihre Beiträge zur Ausbildung von Fachleuten für automatische Systeme und zur diesbezüglichen Forschung noch wichtiger werden. In der Öffentlichkeit und z. T. auch in den Fachmedien entspricht ihr Bekanntheitsgrad nicht ihrer gesellschaftlichen Bedeutung. Beispielsweise werden von relativen Laien, z. B. in der Politik, traditionelle Gegenstände des Faches als Neuentwicklung dargestellt. Wir plädieren dafür, dass sich die WI mehr als bisher nicht nur als interdisziplinäres Fach zwischen BWL und Informatik begreift, sondern verstärkt auch auf Grenzgebieten wie Öffentlicher Verwaltung, Politik und Recht arbeitet. Wege dazu sind u. a. Übertragung von IT-Lösungen aus der Privatwirtschaft in die Öffentliche Verwaltung, Warnungen vor Übertreibung und Moden oder differenzierte Identifikation von Vor- und Nachteilen neuer Methoden im Vergleich zu bekannten. Im akademischen Umfeld ist zu hinterfragen, ob die aktuellen Anreizsysteme für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler förderlich sind.

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COinS
 
Jan 17th, 12:00 AM

Zufriedenheit ist die Feindin des Fortschritts - Zu Ursprung und Weiterentwicklung der Wirtschaftsinformatik

Die Wirtschaftsinformatik (WI) hat sich einen festen Platz in den deutschsprachigen Hochschulen gesichert. Mit wachsendem Fachkräftemangel dürften ihre Beiträge zur Ausbildung von Fachleuten für automatische Systeme und zur diesbezüglichen Forschung noch wichtiger werden. In der Öffentlichkeit und z. T. auch in den Fachmedien entspricht ihr Bekanntheitsgrad nicht ihrer gesellschaftlichen Bedeutung. Beispielsweise werden von relativen Laien, z. B. in der Politik, traditionelle Gegenstände des Faches als Neuentwicklung dargestellt. Wir plädieren dafür, dass sich die WI mehr als bisher nicht nur als interdisziplinäres Fach zwischen BWL und Informatik begreift, sondern verstärkt auch auf Grenzgebieten wie Öffentlicher Verwaltung, Politik und Recht arbeitet. Wege dazu sind u. a. Übertragung von IT-Lösungen aus der Privatwirtschaft in die Öffentliche Verwaltung, Warnungen vor Übertreibung und Moden oder differenzierte Identifikation von Vor- und Nachteilen neuer Methoden im Vergleich zu bekannten. Im akademischen Umfeld ist zu hinterfragen, ob die aktuellen Anreizsysteme für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler förderlich sind.