Abstract

Reifegradmodelle gewinnen in der Disziplin der Wirtschaftsinformatik immer mehr Bedeutung. Der gegenwärtige Diskurs betrachtet hauptsächlich die wissenschaftlichen Methoden zur Modellentwicklung (rigor), und weniger den Beitrag eines Reifegradmodells zur realweltlichen Problemlösung (relevance). Dies zeigt sich z.B. in Form zahlreicher Reifegradmodelle zur zwischenbetrieblichen Integration, die aufgrund ihres hohen Komplexitätsgrades eine Herausforderung an Modellentwickler stellen und von Praktikern kaum nutzbar sind. Dabei gibt es bereits ein Reifegradmodell, das den Spagat zwischen wissenschaftlichem Anspruch und praktischem Nutzen geschafft hat: das Capability Maturity Model (CMM). Ziel dieser Arbeit ist es, diejenigen Faktoren zu identifizieren, die zur Diffusion des CMMs in Wissenschaft und Praxis beigetragen haben, und zu prüfen, inwieweit Reifegradmodelle der zwischenbetrieblichen Integration diese Faktoren beinhalten. Mittels einer strukturierten Inhaltsanalyse von 13 CMM-bezogenen Artikeln wurde ein Analyseschema entwickelt, mit dem 24 Reifegradmodelle der zwischenbetrieblichen Integration untersucht wurden. Die Ergebnisse zeigen: Kaum ein Reifegradmodell verfügt über die notwendigen Eigenschaften, um den Erfolg des CMM zu wiederholen.

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