Abstract

Virtuelle Welten verzeichneten in den letzten Jahren stark steigende Nutzerzahlen. Zahlreiche Universitäten haben begonnen die Potenziale Virtueller Welten zu erkunden. Mittels der kombinatorischen Nutzung innovativer Internettechnologien wie 3D-Darstellungen und Voice-over-IP und vor allem aufgrund des immersiven Charakters bieten Virtuelle Welten neue Möglichkeiten der computervermittelten Kommunikation und Zusammenarbeit. Dieser Beitrag zeigt auf, dass diese Potenziale gerade auch für innovative Lehr-/Lernarrangements genutzt werden können. Eine effiziente Einbindung Virtueller Welten in die Lehre setzt voraus, dass Einsatzfelder für Lehr-/ Lernarrangement aufgedeckt und Konzepte zur Nutzung Virtueller Welten in der Lehre entworfen werden. Hier besteht bisher eine Forschungslücke. In diesem Kontext hat dieser Beitrag zum Ziel, die Potenziale Virtueller Welten für die Wissensvermittlung in strukturierter Weise aufzuzeigen und zu erläutern. Zu diesem Zweck wird auf Basis vorhandener Literatur ein Strukturmodell erstellt. Lehr-/Lernkonzepte können in diesem Strukturmodell hinsichtlich der Dimensionen Immersionsgrad und Interaktionsgrad verortet und mit den Potenzialen Virtueller Welten abgeglichen werden. Beispielhaft werden in diesem Beitrag Lehr-/Lernarrangements deutscher Universitäten in Virtuellen Welten, speziell in Second Life, unter Zugrundelegung des Strukturmodells analysiert. Es zeigt sich, dass die untersuchten Lehr-/Lernarrangements in Second Life nur selten die Potenziale Virtueller Welten im vollen Umfang ausnutzen. Das aufgestellte Strukturmodell bietet sowohl einen Rahmen zur Analyse von bestehenden Lehr-/ Lernarrangements als auch zur adäquaten Um- bzw. Neugestaltung von Lehr-/ Lernarrangements für Virtuelle Welten.

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